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Ich blicke mit Sorge auf meine Mitmenschen. Fast alle sind sich ein Leben im Ueberfluss gewohnt. Konsumieren als gewollter Lebensstil. Seit 40 Jahren propagiert Michael Braungart die Umwandlung der Wegwerf- in eine Kreislaufwirtschaft. Jetzt, langsam, steigt die Wirtschaft ein. Was wir sofort tun können: uns mit Verzicht befassen. Flugreisen lassen sich nicht mit vegetarischer Ernährung kompensieren. Die heutige junge und mittlere Generation wird sich nicht den Lebensstil ermöglichen können, mit dem sie aufgewachsen ist. Was ich tue? Einen "Unkraut"garten pflegen, mich freuen an der Vielfalt. Unordnung erklären. Stein- und Asthaufen. Insekten an Pflanzen und Obstbäumen akzeptieren. Meine Äpfel am Baum mit den Vögeln teilen. Vielleicht war der heisse und sehr trockene Sommer der Grund, warum sie fast jeden Apfel anpickten. Viel zu Fuss gehen, auch weitere Strecken durch die Stadt. Genussvoller Leben. Was in den 70-er Jahren Hippiestil war könnte wieder zum Zug kommen. Rebellisch und fantasievoll sein. Furchtlos.

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Sie sagen es! VERZICHT, das ist das Gebot der Stunde! Und es ist gar nicht soo schwierig. Ein Beispiel: Als wir vor Jahren umgezogen sind und ich meine Kleider einpackte, sagte ich - so jetzt ist genug Heu unten, ich kaufe vier Jahre keine Kleider mehr. Hab's durchgezogen und kein Mensch hat mir gesagt ich sei schlecht angezogen.

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Ja, Verzicht und Bescheidenheit. Beides wird mit Freiheit belohnt. Allerdings muss man dazu erst durch ein Mindestmass an Wohlstand gegangen sein. Für Menschen in Armut sieht das etwas anders aus.

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Kritischer Leser
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Wie ich zurzeit auf die Klimakrise blicke? Als Aktenzeichen ungelöst, und innerhalb des kapitalistischen Systems auch unlösbar.
Folgende Akteure sind ganz entschieden GEGEN eine Lösung der Klimakrise engagiert: Die grossen Erdölgesellschaften. Die wichtigsten Fördernationen, darunter die USA, Russland, Saudiarabien, der Iran, Venezuela usw. Die grössten Emittenten von CO2: China und die USA, Indien, Russland, Japan, Deutschland. Sämtliche Fluggesellschaften. Alle Autobauer, die noch Benziner herstellen, und ihre sämtlichen Zulieferer. Die Internationale der konventionellen Landwirtschaft und der Fleischindustrie, und der Länder, die Futtermittel für die Fleischindustrie anbauen. All die Milliardäre, die reaktionäre Parteien und Propaganda finanzieren, von den Koch Brothers bis zu Christoph Blocher. All die Parteien, die Klimaleugnern Vorschub leisten, von den US-Republikanern bis zur Schweizer SVP. All die Anwälte und Vertreter des Kapitalismus, all die "Wirtschaftsfachleute", die ihren Reichtum und ihren Einfluss diesem System zu verdanken haben. All die Einrichtungen der modernen Welt, in denen sich der Kapitalismus niedergeschlagen und materialisiert hat.
Von der Politik erwarte ich keine Lösungen. (Jeder Politiker, der sich da zu weit vorwagt, wird sofort abgesägt, in den Demokratien nicht anders als in den Diktaturen). Von der erdölsüchtigen Schwerindustrie erst recht nicht. Und von der "Finanzindustrie" schon gar nicht. (Die CS war und die UBS ist ganz dick in der Finanzierung von Erdöl-Ausbeutung engagiert).
Voraussetzung einer Lösung wäre, dass sich die grossen Nationen zusammentun. Die stehen aber in Konkurrenz oder im indirekten Krieg gegeneinander. Und keine will von dem auf endloses Wachstum programmierten Weltsystem Abschied nehmen. Und ihre Bürger wollen das erst recht nicht, auch wenn das ohnehin nicht zur Disposition steht.
Der einzige Lichtblick innerhalb dieser Geschichte ist, dass der Kapitalismus inzwischen für immer weniger Menschen in immer weniger Ländern zufriedenstellend funktioniert. Aber bis sich das in Massenbewegungen überträgt, die eine halbwegs plausible Alternative unterstützen und nicht bloss nach Sündenböcken für die Misere suchen, können wir noch lange warten. (Ganz abgesehen von der Tatsache, dass sie die Systemanwälte und Systemprofiteure und die systemfinanzierten Politiker sämtlicher Länder gegen sich hätten. Und Militär und Polizei dazu). Zu lange für all die Klima-Kippunkte, die wir in nächster Zeit überschreiten werden. Auch die Linke ist in diesem System investiert, das sie immer noch, gegen alle schlimmen Erfahrungen, verbessern und menschenfreundlich umzugestalten hofft. Die Linke hat ihre Klientel schon immer in den Kapitalismus hinein geführt, und das selbst da, wo sie nominell antikapitalistisch war (wie in der Sowjetunion und in China unter Mao).
Trotz allem hoffe ich immer noch, gegen meinen Verstand, mit meiner Analyse falsch zu liegen. Aber ich kann beim besten Willen keine internationale Bewegung erkennen, die es mit all den oben aufgelisteten Interessenten des "Weiter so" aufnehmen könnte oder das auch nur anstrebte. Trotzdem werde ich natürlich auch an die nächste Klimademo gehen. Und ein Apfelbäumchen pflanzen, auch wenn morgen die Welt untergehen sollte.

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Beobachter
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Ich bin sehr einig mit den meisten Ihrer Aussagen und mir ist die Macht des Systems auch bewusst. Es freut mich, dass Sie das Apfelbäumchen pflanzen und an die Klimademo gehen.
Ich erlaube mir hier die Frage, was ist Ihr Beitrag zu einer Veränderung?

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Kritischer Leser
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Das tut nichts zur Sache, weil das nicht etwas ist, das individuell beeinflussbar ist. Aber ich engagiere mich im Rahmen meiner Möglichkeiten, unter anderem auch durch den Austausch mit Gleichgesinnten oder schriftliche Beiträge wie hier in der Republik. Aber sonst ist das eine Gretchenfrage, die ich einigermassen ungehörig finde.

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Christina Marchand
Geschäftsleitung myNewEnergy
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an Demos gehen ist ein sehr wichtiger Beitrag

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Rollenfrei, 75-jährig
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Der Kaptalismus ist die beste aller möglichen Formen! Schade, dass er so viele gravierende Fehler hat.

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Kapitalismus hat unter anderem den Vorteil, dass zahlreiche Menschen eigenverantwortlich in Visionen investieren können. Das beflügelt Träume, Entwicklung, Produktion, Entsorgung, usw. Allerdings sollten wir uns um eine faire Ausprägung des Kapitalismus bemühen, insbesondere um ausgewogene Abgaben an den Staat. Idealerweise belohnen diese Abgaben klimafreundliches Verhalten, so wie beim CO-Gesetz oder der Wohnsteuer.ch, einer Flat Tax auf den Wohnkonsum.

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Einen hoffnungsvollen Beitrag auf srf:
(https://www.srf.ch/sendungen/kassen…kreich-top)

Schon 200 Repair-Cafés in der Schweiz und Frankreich macht's vor:

Per Gesetz für mehr Reparaturen sorgen will Frankreich. Seit 2021 müssen dort Waschmaschinen, Fernseher, Laptops und weitere Geräte mit einem Reparatur-Index gekennzeichnet sein. Dieser gibt auf einer Skala von eins bis zehn an, wie einfach ein Produkt zu reparieren ist und wie gut technische Dokumente und Ersatzteile verfügbar sind. So wird die Reparaturfähigkeit zum Verkaufsargument.

Nicht schlecht! Sogar finanzielle Unterstützung vom Staat gibt es, mit einem Reparaturbonus. Da hat eine Staatsmacht erkannt, dass sich etwas grundlegend ändern muss.

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"Physiker"
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Ich mache selber mit in einem Repaircafé und sehe es als gute soziale Möglichkeit und zum Informieren. Es macht auch teilweise Spass. Jedoch halte ich den Nutzen für den berühmten Tropfen auf dem heissen Stein. Die meisten Gegenstände werden entsorgt, wenn sie noch funktionieren oder in gutem Zustand sind, weil die viele Leute zu viel Geld haben bzw. viele Konsumgelder viel zu billig sind, weil die KonsumentInnen ihre externen Kosten nicht bezahlen müssen. Und das Prinzip der kapitalistischen Industrie dafür sorgen muss, den Markt mit immer mehr billigem Schrott zu überfluten.

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Ein Bekannter hatte vor vielen Jahren einen Repairshop ausprobiert. Eine Reparatur war meistens teurer wie eine Neuanschaffung. Er hat's sehr schnell aufgegeben.

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"Physiker"
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In der Regel kosten die Reparaturen nichts, da Freiwilligenarbeit. Nur Ersatzteile müssen bezahlt werden. Diese sind meistens erschwinglich, aber Sie haben Recht, dass viele Neuanschaffungen dermassen billig sind, dass schon ein einziges Erstzteil mehr ausmachen kann. Ich habe gerade eine Kaffeemaschine repariert und musste ein neues Heizelement für Fr. 60.- kaufen. Das ist mehr als eine Billig-Kaffeemaschine kostet. Allerdings war dies eine Kult-Maschine mit robusten Teilen ohne Elektronik und wird die üblichen Modelle mehrfach überleben.

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Wollte die 9 Fragen anonym beantworten.

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Verlegerin
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Ja das wäre eine wichtige Funktion.

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beobachten
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so lange es für sportereignisse möglich ist gletscher, auch ausserhalb "erlaubter" bereiche umzugraben; so lange aktivisten die sich für einen bessern klimaschutz einsetzen wie terroristen behandelt werden; so lange die politik den gewinnen der wirtschaft mehr beachtung schenkt sls dem wohle der menschen; so lange es für uns menschen noch normal uns selbstverständlich ist in die freien zu fliegen.... so lange sehe ich für die erde kein zukunft.

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"Physiker"
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Immerhin heute im Bund (20.11.23), im Sportteil ein Untertitel zum Weltcup-Debakel am Matterhorn (und dass die Schweizer-Delegation nun zum Training nach Colorado, USA, geflogen ist): "Ökologisch absurd, sportlich begründbar". Ich würde allerdings sagen, auch unsportlich.
Fragwürdiger in diesem Bund (und gestern oder so im Tagi) eine redaktionelle Reklame für Veloferien in Mauritius "ermöglicht durch Bike Adventure Tours". Wie lange geht es, bis die Redaktionen dieser Zeitungen ihre eigenen Berichte zur Klimakrise lesen? Und ihre Verlage in die Schranken weisen?

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Christina Marchand
Geschäftsleitung myNewEnergy
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Die kommenden Ständerats Wahlen sind sehr wichtig für das Klima. Es wäre super, wenn die Republik hierzu noch was macht, es gibt grosse Unterschiede bei den kandidierenden der zweiten Runde bezüglich Umwelt Abstimmungs Verhalten. das könnte man zeigen

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Christina Marchand
Geschäftsleitung myNewEnergy
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Ich finde es schade, dass die Republik die vorgestellten Personen sehr unstrukturiert ausgewählt hat. Ich hätte mir gewünscht, dass 1. Lokale Engagements besser gezeigt werden, z. b. Zürich, Kantone und Schweiz, 2. Profis besser von Ehrenamt getrennt werden : Die Anforderungen an Forschern und Journalisten, Autoren usw. die das Thema als Beruf verfolgen, bzw damit ihren Lebensunterhalt verdienen, die professionelle Leistung zum Thema Teilen sind sicher anders.

So erscheint mir die Auswahl sehr beliebig und motiviert mich wenig.

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David Bauer
Projektleiter Klimalabor @ Republik
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Liebe Frau Marchand, danke für die Rückmeldung.

Sie sprechen etwas an, was uns bei der Entwicklung von «Challenge Accepted» sehr beschäftigt hat: Nach welchen Kriterien wählen wir aus? Mein erster Impuls war auch der, dass wir möglichst strukturiert auswählen sollten.

Was uns jedoch bewusst geworden ist: Je mehr wir uns bemühen, eine repräsentative Auswahl zu treffen, je mehr wir versuchen, niemand wichtiges zu vergessen, desto mehr scheitern wir daran. Es gibt – zum Glück! – unzählige Menschen, die wichtige Arbeit in der Klimakrise leisten, die Aufmerksamkeit verdient. Und es gibt deutlich mehr Bereiche, in denen sich Menschen engagieren, als dass wir abbilden können. Je mehr wir uns also um Vollständigkeit bemühten, desto schwerer würde ins Gewicht fallen, wenn jemand bestimmtes fehlt.

Was wir also versucht haben: Menschen auszuwählen, die spannend sind. Die für Lösungsansätze in der Klimakrise stehen, die nicht ohne Widersprüche sind. Die uns ermöglichen, in den kommenden Monaten gemeinsam auszuloten, zu debattieren, kritisch zu hinterfragen, welche Wege aus der Klimakrise führen. Dass wir erstmal diese 25 Menschen in den Fokus rücken, heisst nicht, dass wir uns nur mit ihnen beschäftigen werden. Wir verstehen sie als Türöffner, die uns Einblicke geben in verschiedene Arten, wie man der Klimakrise begegnen kann.

Falls Sie es nicht selber schon entdeckt haben: In den Antworten auf unsere Frage «Wer inspiriert Sie?» finden sich bereits jetzt zahlreiche weitere Menschen und Personengruppen, die sich für die Bewältigung der Klimakrise einsetzen.

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Die jungen Leute sind eher enttaeuschend. Auch Handlungen ohne Komforteinbusse wie Zb das Licht in unbenutzten Raeumen zu loeschen ist zuviel verlangt. Um Ende des Jahrhunderts werden auch dank ungebremstem Bevoelkerungswachstum die Oelvorraete verfeuert sein. Atom macht's auch nicht viel laenger. Dann halt.

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Verlegerin
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Welche jungen Leute meinen Sie?

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Diewelchen, die ich sehe, die zB mit mir arbeiten. Ohne spezifisch werden zu koennen. Vor vielleicht 15-20 Jahren waren's nur die Sued- und Aussereuropaer. Vor vielleicht 5 Jahren hat's auch die Schweizer und Nordeuropaer erfasst. Nur schon das Licht zu loeschen ist nicht mehr kommunizierbar. Aeh Erwachsene, ab mitte 20

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